„Geheimrezept“ für die Kartoffelwurst

Krumbeerworschd (Kartoffelwurst)

Diese Wurst ist das Leibgericht der Birkenfelder. In diesem Städtchen, einst Fürstentum und Landesteil von Oldenburg, soll sie in Notzeiten, in Zeiten fremder Besatzung und Krieg entstanden sein.

Mit Hilfe der Krumbeerworschd war es den Bauern damals möglich, für wenig Geld ihren Wurstbestand zu vergrößern, wenn im Winter Schlachtfest war.
Dieses schmackhafte Gericht erfreut sich auch heute noch größer Beliebtheit und wird in den Metzgerein und Gaststätten des Kreises Birkenfeld angeboten.

Zutaten:

  • 1 kg Schweinebauch (oder Eisbein oder sonstiges Schweinefleisch mit Speck)
  • 1 kg Kartoffeln, 4 Zwiebeln, Bohnenkraut,
  • Salz, Pfeffer, 4 m Rinderdärme

Zubereitung der Wurstmasse:

Das Fleisch kochen, Kartoffeln und Zwiebeln schälen und alles durch einen Fleischwolf lassen (Achtung, nicht zu fein). Die Wurstmasse wird verrührt, mit dem geschnittenen Bohnenkraut sowie den Gewürzen vermischt und abgeschmeckt. Nun wird das Ganze wieder durch den Fleischwolf  gelassen, um die Wursthülle zu stopfen. Dazu benutzt man einen Füllaufsatz (Füllrohrdurchmesser ca. 22 mm).

Besitzt man keinen Fleischwolf mit Füllaufsatz, kann man sich einen Handfülltrichter speziell zum Füllen von Wursthüllen besorgen.

Füllen der Wursthülle:

Den gewässerten Rinderdünndarm ausstreichen, damit eventuell eingedrungenes Wasser verschwindet.

Füllaufsatzrohr ein wenig enfetten. Den Darm auf das Füllhorn aufziehen. Jetzt kleine Mengen der Wurstmasse einfüllen und darauf achten, daß so wenig Luft wie möglich im Fleischwolf und somit später in der Wursthülle ist.

Sollte dennoch etwas Luft in die Wursthülle geraten, muß man den Darm mit einer Nadel in größeren Abständen löchern. Den ganzen Darm mit Wurstmasse, aber nicht zu fest, da sonst die Wüste platzen können.

Nach etwa 20 cm Wurstlänge mit Daumen und Zeige-finger die Wurst durchdrücken, und zwar so, daß Daumen und Zeigefinger sich berühren. Die erste Wurst zwei bis dreimal nach rechts drehen.

Dach 20 cm wieder die Wurst durchdrücken und nach links drehen. Dann die nächste wieder nach rechts und so weiter. Danach Wurstpaare bzw. Einzelwürste mit Wurstkordel abbinden und abschneiden.

Die Kartoffelwurst bei 80° C heißem Wasser in einem großen Kochtopf 1 Stunde sieden lassen. Dabei muß genau auf die Temperatur geachtet werden. Es empfiehlt sich, ein Einkochthermometer zu benutzen. Die Heiße Kartoffelwurst wird zusammen mit Sauer-kraut gegessen. Den Darm kann man mitverzehren.

Oft wird die Wurstmasse auch auf frischen Bauernbrotscheiben gereicht.

Krummbeerworschd im Dibbe (Kartoffelwurst im Topf)

Auf diese Art kann mann sich die Mühe sparen, die
Kartoffelwurstmasse in Därme zu füllen.
Sie wird einfach in einen Topf mit wenig Fett auf kleiner Flamme bei geschlossenem Deckel warm gemacht und ist nach ca. 1 Stunde gar.
Siehe: Das Schinderhannes-Kochbuch, Seite 35-39

Krumbeerworschd uff em Blech (Kartoffelwurst auf dem Blech)

Auch hier wird die Kartoffelmasse nicht zu Würsten verarbeitet. Man streicht den „Teig” (siehe Rezept Seite 35) auf ein gefettetes Blech und läßt das Ganze knusprig braun im Ofen backen.